Meldung vom 07.03.2025

JON FOSSE mit Ludwig-Mülheims-Theaterpreis ausgezeichnet

Kay Voges verlas bei der Verleihung am 6. März die Jurybegründung
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Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen!
 
Literaturnobelpreisträger 2023 Jon Fosse wurde gestern, am 6. März 2025, in Köln mit dem Ludwig-Mülheims-Theaterpreis ausgezeichnet. Die Jurymitglieder, darunter Volkstheater-Intendant Kay Voges, würdigen damit das einzigartige Lebenswerk des 1959 in Norwegen geborenen Dramatikers, Autors und Lyrikers:
„Jon Fosse macht in seinem umfangreichen Oeuvre die intensivsten menschlichen Gefühle – Angst, Schmerz, Verlassenheit und Tod – durch die radikale Reduktion und Einfachheit seiner Sprache spürbar. Er berührt damit das Unsagbare, das gleichwohl Ausdruck in Sprache findet,“ so die Jury in Teilen ihrer Begründung. Jon Fosse erzählt die Gefühle seiner Protagonist*innen peoetisch durch Pausen, Momente der Stille und Wiederholungen, „in denen im Blick auf Abgründe und Verletzlichkeit des Einzelnen mystische Erfahrungen evoziert werden.“
 
So auch in seinem Stück „Der Name“, welches seit Oktober 2024 am Volkstheater zu sehen ist. Regie führte Kay Voges, der bei der gestrigen Preisverleihung in Köln die Jurybegründung verlesen durfte.
 
„Mit meiner Inszenierung von ‚Der Name‘ habe ich mir schon einen lange gehegten Traum erfüllt. Dass ich den großartigen Dramatiker Jon Fosse kurze Zeit später auch noch persönlich treffen würde, hätte ich mir nie vorstellen können. Ich freue mich unglaublich,“ zeigt sich Kay Voges glücklich über die Begegnung.
 
Mehr Infos zum Ludwig-Mülheims-Theaterpreis sowie die gesamte Jurybegründung finden Sie hier 2025 Jon Fosse.
 
 
DER NAME
„Darfst mich umarmen. Wird sicher schön wirst sehen.“
 
Nach langer Zeit kommt ein Mädchen erstmals wieder zurück nach Hause in den Kreis der Familie – hochschwanger wird es vom Vater des zukünftigen Kindes begleitet. Die Familie hat sich schon lange nicht mehr gesehen, und seit dem letzten Besuch hat sich kaum etwas verändert. Die Mutter ist krank, der Vater steckt dem Mädchen Geld zu, die Schwester sucht permanent jemanden, mit dem sie Karten spielen kann – dabei fragt niemand aus der Familie nach dem Namen des Freundes, der sich in die Ecke setzt und Bücher liest. Es passiert: Nichts. Fast nichts. Scheinbar nichts.
 
Jon Fosse zeichnet dieses Familientreffen als Tollhaus der Ereignislosigkeit. Er schafft aus Stille Musik, einen Rhythmus des Schweigens und der knappen Sätze. Aus wilder poetischer Einfachheit entsteht bei Fosse ein nahezu unendlicher Raum für Gedanken, für Staunen und Zweifeln.
 
 
DER NAME
von Jon Fosse
aus dem Norwegischen von Hinrich Schmidt-Henkel
Regie Kay Voges 
die nächsten Termine: 30. März / 9. April und zum letzten Mal am 26. April im Rahmen des Showdowns
 
 
Mit freundlichen Grüßen aus dem Volkstheater
Patrizia Büchele und Carolin Obermüller
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Jon Fosse: Ludwig-Mülheims-Theaterpreisträger 2025
999 x 472 © Erzbistum Köln/ Kowalkowsk

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