Meldung vom 23.02.2024
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
im Anhang finden Sie den Volkstheater-Spielplan für April 2024.
Der Kartenverkauf für den gesamten April 2024 beginnt am 5. März 2024.
Das April-Programm im Überblick
V°T//Volkstheater – Premieren
ROM
Titus Coriolanus Caesar Antonius & Kleopatra
Uraufführung
nach William Shakespeare
Text Julia Jost
Konzept und Regie Luk Perceval
Premiere: 20. April 2024, 18:00 Uhr
danach im Repertoire des Volkstheaters
„Rom kennt sich nicht!“
Regisseur Luk Perceval nimmt 25 Jahre nach seinen spektakulären SCHLACHTEN!, dem legendären zwölfstündigen „Shakespeare-Wahnsinn“ (Die Zeit) bei den Salzburger Festspielen, der die acht Königsdramen der Rosenkriege zu einem Werk zusammenfasste, ein neues, monumentales Shakespeare-Unterfangen in Angriff: Die Römischen Tragödien Shakespeares verschmolzen zu einem famosen und vielschichtigen Werk – mit Text nach Julia Jost („Wo der spitzeste Zahn der Karawanken in den Himmel hinauf fletscht“).
Coriolanus ist ein Machthaber, der mit eiserner Härte seine Korruptionslosigkeit zur Schau stellt, gleichzeitig aber ebenso unbeirrbar konservativ dem Volk gegenübertritt und sich in einen Alleinherrscher verwandelt. Caesar regiert mithilfe von Bestechung, Machtmissbrauch und Despotie – und wird dafür ermordet. Auf den Putsch folgen Bürgerkriege, und ein uneiniges Triumvirat sucht mit rhetorischem Geschick nach dem eigenen Machterhalt. Sich selbst wiederholende Machtbestrebungen und ihre Ausuferungen in rohe Gewalt, in Gemetzel, Massaker, Unterdrückung, Hunger und Flucht. Verbunden sind die verschiedenen Tragödien durch ein bestimmtes Thema: den Gebrauch der Macht. Wie lässt sich der allgegenwärtige Begriff der Macht definieren? Ist Macht überall dort, wo Menschen sind? Inwiefern ist das Ausüben von Macht positiv besetzbar? Ab wann korrumpiert die Macht jene Personen, die in der Lage sind, sie auszuüben? Wer vergibt Macht überhaupt? Oder wird sie ausschließlich errungen?
HUMANE METHODS [6XXX6]
Six Movements for six Spaces
#4 MμRMUR: THE DEER
Uraufführung
von Fronte Vacuo://Margherita Pevere
Premiere: 27. April 2024, 15:00 Uhr, einmalige Vorstellung!
im Weißen Salon / auf Wiens Straßen / in der Roten Bar
Eintritt frei, Anmeldung erforderlich
Die Grenzen der Live-Künste durcheinander zu wirbeln – das ist die Mission von Fronte Vacuo, nun die zweite Spielzeit Artists in Residence am Volkstheater. 2019 erschufen Marco Donnarumma, Margherita Pevere und Andrea Familari ihre Saga „Humane Methods“, die in einem Kosmos aus Menschen und Elektronik spielt und auf Gewalt, Machtstrukturen und Empathie innerhalb von Gesellschaften blickt. Die neue Episode der Saga, #4 MμRMUR: THE DEER, folgt dem Hirsch, dem Amtsträger und dem Schatten auf ihrem Streifzug durch die Straßen Wiens – und gleichzeitig in den Cyberspace! Schließen Sie sich dieser posthumanen Gruppe an: Gehen Sie gemeinsam mit ihnen oder beobachten Sie sie remote in der Roten Bar. Nehmen Sie am Gang der Verdrängung teil; ein Raunen auf der Suche nach Hoffnung und Empathie.
CALLS OF DUTY: JEANNE D’ARC
von Paul-Georg Dittrich, Hasti Molavian, Lukas Rehm, Christopher Scheuer
Regie Paul-Georg Dittrich
Premiere: 13. April 2024, 18:00 Uhr in der Dunkelkammer
danach im Repertoire des Volkstheaters
Nationalheldin, Rebellin, halluzinierende Jugendliche. 1412 in eine Bauernfamilie geboren, wird Jeanne d‘Arc wegen ihrer Visionen vom späteren König Karl VIII. zur Heerführerin ernannt, gewinnt als glorreiche Kriegerin die längst verloren geglaubte Schlacht und stirbt im Alter von 19 Jahren auf dem Scheiterhaufen. Posthum wird sie zur Heiligen und Märtyrerin verklärt und kann sich seitdem vor lauter Zuschreibungen kaum noch retten. Doch wer war „Die Jungfrau von Orléans“? Und wie einzigartig ist ihre tragische Biografie?
Für diese Produktion in der Regie von Paul-Georg Dittrich („Ich bin Carmen und das ist kein Liebeslied“) werden in Anlehnung an klassische Egoshooter-Videospiele drei immersive Jeanne d‘Arc-Levels programmiert, die verschiedene Konflikte der Welt(geschichte) zitieren, in denen sich Frauen als Kämpferinnen hervorgetan haben: die „Schwarzen Witwen“ der Tschetschenien-Kriege, die Peschmerga (die autonomen Streitkräfte der Region Kurdistan im Irak) sowie die 1880 verstorbene Afghanin Malalai von Maiwand. Volkstheater-Ensemblemitglied Hasti Molavian zeichnet zwischen Realität und Game, zwischen Rezeptionsgeschichte und realen Kriegen ein vielfältiges Porträt der Gotteskriegerin. Ganz im Sinne Schillers, sich durch nichts Allgemeines fesseln zu lassen, entsteht ein spartenübergreifender, hochmusikalischer Abend – mit Live-Elektronik und Gesang!
V°T//Repertoire
„Aufstieg und Fall des Herrn René Benko“ von Calle Fuhr in Kooperation mit DOSSIER, Regie Calle Fuhr, in der Dunkelkammer / auf der großen Bühne
„Apokalypse Miau – Eine Weltuntergangskomödie“ von Kristof Magnusson, Regie Kay Voges
„Die Angestellten – ein Visusal-Poem über Arbeit im 22. Jahrhundert“ von Olga Ravn, Regie Alexander Giesche
„Die Inkommensurablen“ von Raphaela Edelbauer, Regie sputnic / Nils Voges
„Die Redaktion“ von Calle Fuhr, in Kooperation mit DOSSIER, Regie Calle Fuhr, Wiederaufnahme in der Spielzeit 24/25
„Die Scham” von Annie Ernaux, Regie Ed. Hauswirth, in der Dunkelkammer
„Die Unbekannte aus der Seine“, Komödie in drei Akten und einem Epilog, von Ödön von Horváth, Regie Anna Bergmann
„Die Wand // Wandbefall“ von Elfriede Jelinek // Olivia Axel Scheucher, Regie Olivia Axel Scheucher, in der Dunkelkammer
„Du musst dich entscheiden!“ – Die Gameshow für Österreich, von Johan Frederik Hartle, Kay Voges und Ensemble, Regie Kay Voges
„Faust“ von Johann Wolfang von Goethe, Regie Kay Voges, zum letzten Mal am 29.4. – jetzt auch als Fotobuch erhältlich!
„Fugue Four : Response“ von Olivia Axel Scheucher und Nick Romeo Reimann, Regie Olivia Axel Scheucher, in der Dunkelkammer
„Heit bin e ned munta wuan“ – Eine Liebeserklärung an den Tod unter Verwendung von Texten der Wiener Gruppe von H.C. Artmann bis Gerhard Rühm. von Wolfgang Menardi, Regie Wolfgang Menardi
„Malina“ von Ingeborg Bachmann, Bühnenfassung Claudia Bauer und Matthias Seier, Regie Claudia Bauer, Wiederaufnahme in der Spielzeit 24/25
„No fear: Punk – Eine unzensierte Geschichte der besten Musik der Welt“ von Uwe Schmieder und Max Hammel, im Weißen Salon, zum letzten Mal am 3.4.
„Wo du nicht bist, kann ich nicht sein!“ – Ein Abend mit Musik über Fritz Löhner-Beda, von und mit Andreas Beck und Jens-Karsten Stoll, in der Roten Bar
V°T//Rote Bar
8. April, 20:00 Uhr: „Nackt und Mutiert #10“, Filmlektionen zu zwielichtigen Welten mit Jörg Buttgereit, Christian Fuchs und Corinna Perchtold-Stefan
9. April, 20:00 Uhr: „Gegenwartskunde #21“, Analysen zur Nachrichtenlage mit Natascha Strobl
15. April, ab 19:00 Uhr: „Tango Argentino“, der Milonga-Montag im Volkstheater
16. April, 20:00 Uhr: „DOSSIER-Hinterzimmer #12”, ein Blick hinter die Kulissen des Investigativ-Journalismus, von und mit DOSSIER
17. April, 18:30 Uhr: “Rote *Herzens* Angelegenheiten – Herzkammern des Denkens: Herzkammer #1“, Exkursion im Rahmen der Vorlesung "Was ist Performance Philosophie?" mit Arno Böhler, Susanne Valeria Granzer, Evi Jägle, Johannes Kretz, Christoph Müller, Eintritt frei
22. April, 20:00 Uhr: „True Story Nights #17“, erzählt vom Vienna Storytelling Collective
V°T//music
5. April, 22:00 Uhr: Aze live in der Roten Bar
11. April, 22:00 Uhr: Rangleklods live in der Roten Bar
14. April, 18:00 Uhr: choryphony, ein Projekt von Chorus sine nomine in Kooperation mit dem Volkstheater
V°T//Bezirke
ELEKTRA
nach Euripides, Hofmannsthal, Sophokles, Strauss
in einer Bühnenfassung von Felix Krakau
Regie Felix Krakau
Premiere: 19. April 2024, 19:30 Uhr im Volktheater in den Bezirken (VZ Brigittenau, 20. Bezirk)
bis 28. Mai 2024 auf Bezirke-Tournee
Nach Aischylos, Hugo von Hofmannsthal und vielen anderen nimmt sich der junge Regisseur Felix Krakau dem Mythos „Elektra“ an. Die jahrhundertelange Rezeptionsgeschichte des antiken Materials – nicht einmal klar ist, wessen Feder die erste Version entstammt (Euripides? Sophokles?) – zeigt, dass ein Klassiker nicht nur überschrieben werden darf, sondern sogar überschrieben werden muss, um seine kathartische Wirkung weiter zu entfalten. Doch anstatt sich mit Mord, Totschlag und unterdrückten Gefühlen aufzuhalten, fokussiert sich Felix Krakau in seiner Überschreibung auf den familiären Zusammenhalt zwischen den Geschwistern Elektra, Orest und Chrysothemis: Was braucht es, um einander zu verzeihen? Und wie kann selbst in der größten Trauer ein Lachen gelingen?
V°T//Sonstiges
10. April, 18:00 Uhr: „Backstage-Führung”, eine Tour durch das Volkstheater
26. April, 20:00 Uhr: „Amadeus Austrian Music Awards”, geschlossene Veranstaltung
Im Anhang finden Sie den detaillierten April-Spielplan.
Der Kartenverkauf für das gesamte April-Programm beginnt am 5. März 2024.
Mit den besten Grüßen aus dem Volkstheater,
Patrizia Büchele und Carolin Obermüller